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Kinder im Garten:

Mit allen Sinnen die Natur entdecken

Immer wieder hatte ich mich im Umgang mit meinen kleinen Kindern gefragt: "Habe ich Ihnen das eigentlich schon einmal gezeigt?"

So viele Dinge erschienen mir selbstverständlich, die meine Kinder noch gar nicht entdeckt hatten. Und als frisch gebackene Mutter durfte ich dabei natürlich nie vergessen, dass Kinder die Dinge nicht nur ansehen wollen: Alles will mit allen Sinnen erforscht werden.

Und dabei ist es dann oft so, als trete man eine Lawine los: Haben die Kinder erst etwas Neues entdeckt, ziehen sie bald auf eigene Faust los, um mehr Erfahrung zu sammeln. Wie duftet diese Blume? Wie fühlt sich dieser Stein an? Sie sind unermüdlich.

Ich persönlich glaube ganz fest daran, dass Kinder in vielerlei Hinsicht von solchen, möglichst vielfältigen Erfahrungen profitieren. Ich kann mich nämlich auch noch sehr gut daran erinnern, welchen Spaß ich selbst als Kind beim Entdecken in der Natur hatte.

Es gibt so viele dieser selbstverständlichen Dinge, die unseren Kindern womöglich noch neu sein könnten:

sehen

Eigentlich muss man dazu nicht viel sagen, oder? Es gibt sooo vieles zu sehen für Kinder, dass eher wir Erwachsenen von ihnen lernen könnten.

Also lasst sie uns einfach darin unterstützen und sie ermutigen! Lasst uns ihnen auch alles erklären, was sie sehen und es für sie benennen. Kinder wollen gerne lernen und so wissen sie schnell, dass die rote Blume, die so schön leuchtet, Mohn heißt oder die hübschen bunten Vögel Blaumeisen sind.

Man muss sich wirklich einfach nur die Zeit nehmen, Dinge gemeinsam mit ihnen zu entdecken.

Und vielleicht können wir ihnen die Augen für noch mehr öffnen, wenn wir ihnen alles zeigen, was uns selbst gefällt: Wenn die Sonne auf dem Schnee glitzert, helle Lichtflecken auf Waldboden, wellige Muster im Wasser, ein rüttelnder Falke, rosa Blattspitzen eines Gänseblümchens, ein Sonnenaufgang, buntes Herbstlaub oder einfach nur der blaue Himmel, der zwischen grünen Blättern hervorleuchtet.

schmecken

Was gibt es Schöneres für ein Kind als jede Menge Naschwerk im eigenen Garten? Schließlich schmeckt nichts so gut wie etwas, das man selbst gepflückt hat.

Gemüse, Obst, Beeren und Kräuter lassen die Kinder alle möglichen Geschmacksrichtungen kennenlernen: Sauerampfer (das Leckerste im ganzen Garten, wie unsere Kinder finden), scharfe Radieschen, zarte junge Kohlrabi, säuerliche Johannis- und Stachelbeeren, süße Trauben und Zwetschgen, intensiver Rosmarin, würzige Petersilie, knackige Äpfel, leicht herbe Felsenbirnen - die Liste ließe sich endlos fortführen.

Das Auge isst gleich mit und die Kinder haben doppelten Spaß, wenn die Pflanzen zugleich einen Hauch Exotik haben: Wie wäre es also beispielsweise mit einer Zitronengurke, Physalis, japanischen Weinbeeren, süßen Wildtomaten oder mexikanischen Minigurken?

Die positiven Nebeneffekte: Die Kinder lernen, wie unsere Nahrung wächst, und wir Eltern freuen uns, wenn unsere Kinder so gesund, frisch, regional und ungespritzt essen.

riechen

Vom Krabbelalter an haben wir unseren Kindern verschiedenste Düfte des Gartens gezeigt. Heute sind sie größer und laufen an kaum einer Blume vorbei, ohne an ihr zu riechen.

Es müssen nicht immer nur Rose und Lavendel sein. Es gibt viele Pflanzen mit ganz speziellen Gerüchen. Man kann sie mögen oder nicht, aber sie sind auf jeden Fall einzigartig und interessant für Kinder. Es gäbe da zum Beispiel Tomaten, Cola-Kraut (Eberraute), Waldmeister, Bärlauch (igitt), Nachtkerzen, Phlox und natürlich auch Holunder.

Aber es gibt ja noch viel mehr als das! Wie wäre es mit den Gerüchen von Harz, frisch geschnittenem Holz, einer gemähte Wiese oder Herbstlaub? Wie riecht ein Wald im Frühling, wie im Sommer? Wie riecht er im Regen und wie im Sonnenschein?

fühlen

Eine kluge Frau hat einmal zu mir gesagt: "Lasst eure Kinder barfuß laufen, das ist so wichtig! Man fühlt so vieles dabei! Und über die Füße können die Kinder außerdem jeglichen Ärger in den Boden entweichen lassen." Ich nehme mir dies sehr zu Herzen und lasse meine Kinder die Welt auch mit ihren Fußsohlen erforschen: Das Gras kitzelt, der Sand ist fein und warm, die Erde ist krümelig zwischen den Zehen, der Kies ist spitzig, der Matsch umschließt den ganzen Fuß.

Feinfühlig im wahrsten Sinne des Wortes werden die Kinder, wenn sie bewusst mit den Händen die Welt erfassen: Rauhe Rinde von Bäumen, weiche Moospolster, zarte Blütenblätter, sonnengewärmte Steine, ein glitschiger Frosch (bitte nicht wehtun!), glatte Flußkiesel, kitzelnde Käfer am Handrücken und der Wind im Gesicht.

hören

Je naturnaher ein Garten gestaltet ist, desto mehr gibt es dort sicherlich auch zu hören. Eine dichte Hecke, hohe Bäume, leckere Beeren und schon steigt die Anzahl der Vögel beträchtlich an, die Tag für Tag ihr Konzert veranstalten.

Hat sich vielleicht sogar ein Igel angesiedelt, dann gibt es wahrhaftig viel zu hören. Es ist immer wieder erstaunlich, wie laut diese eigentlich so kleinen Gesellen sind; als ob man ein wildes Raubtier im Garten hätte.

Auch die eigentlich winzigen Insekten machen erstaunlich viel Lärm: Das Zirpen von Grillen, das Summen von Bienen, nagende Wespen an Holz oder der tiefe Bass einer dicken Hummel sind in den meisten Gärten zu hören.

Aber nicht nur Tiere machen Geräusche. Es gibt für Kinder noch viel mehr zu entdecken wie zum Beispiel das Knistern einer Eisfläche, das Tropfen schmelzenden Schnees, das Gurgeln eines Baches, das Rascheln von Laub und das Flüstern des Windes.

Bei unseren Kindern sind es Frösche, der Kuckuck, der Specht und der Hahn unserer Nachbarn, die sie am meisten faszinieren.

sechster Sinn

Der darf natürlich nicht zu kurz kommen. Denn es gibt in der Natur weit mehr Erfahrungen zu machen als bloße Sinnesreize. Wie heißt es so schön? Man sieht nur mit dem Herzen gut. Und genau damit gibt es für Kinder draußen viel zu erleben:

Eine Raupe vom Gehweg retten, ein Vogelnest im Baum entdecken, ein kleines Blumenbeet liebevoll selbst anlegen dürfen, einen Platz für Wildtiere schaffen - solche Dinge bringen ihnen sanft Verantwortung und ein Gefühl für größere Zusammenhänge bei.

Ausgelassen laufen, über den Rasen kugeln und Purzelbäume schlagen, in Pfützen springen und mit Wasser herumspritzen - solche Dinge machen sie einfach nur glücklich und formen damit eben den schönen Teil einer Kindheit mit, der ihnen als gute Basis ihr Leben lang erhalten bleibt.

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