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Tierfreundlicher Garten:
Ein Biotop schaffen für Nützlinge

Naturschutz fängt zu Hause an

Wer mit offenen Augen und Ohren durch die Welt geht, der hat längst begriffen, dass die Natur unsere Hilfe braucht. Und die können wir bieten, wenn wir unseren Garten nicht nur als Deko- und Zierobjekt, sondern als ein Stück Natur begreifen und behandeln.

In einem durch und durch aufgeräumten Garten bleiben Tiere leider auf der Strecke. Sie brauchen Verstecke und Nistplätze, Überwinterungsmöglichkeiten und geeignete Nahrung. Je vielfältiger wir unser Angebot für sie gestalten, desto größer wird der Artenreichtum in unserem Garten sein und desto besser funktioniert der natürliche Lebenskreislauf.

Wenn wir uns um die Natur bemühen, haben auch wir als Gärtner einen direkten Nutzen davon. Wenn wir es schaffen, ein funktionierendes Ökosystem ausreichend zu fördern, regeln sich einige unserer Probleme quasi von selbst: Ein übermäßiges Auftreten von Tieren, die wir als Schädlinge betrachten, tritt vielleicht gar nicht erst auf, wenn wir Raum geschaffen haben für ihre natürlichen Widersacher. Igel, Marienkäfer, Ohrwürmer, Vögel, Kröten, Eidechsen, Blindschleichen und andere greifen uns gerne unter die Arme, wenn wir sie nur lassen. Das funktioniert nicht so schnell und gründlich wie mit der chemischen Keule, dafür aber nachhaltig und dauerhaft.

Also lasst uns mit gutem Beispiel vorangehen und etwas für unsere Umwelt tun. Denn selbst wer nur im Kleinen hilft, der hat geholfen. Irgendwo muss man ja anfangen und wer weiß, wie viele Nachahmer sich finden.
Eidechse


Wasser muss sein

Im Sommer ebenso wie im Winter benötigen Tiere Zugang zu Wasser. Zumindest eine kleine Wasserstelle sollte für daher im Garten vorhanden sein.

Dieses Mini-Biotop auf dem Bild nebenan haben wir vor einigen Jahren in unseren Garten integriert. Auf dem Foto ist es noch frisch angelegt, inzwischen ist es herrlich grün eingewachsen. Die Wasserschale dient als Tränke für Vögel und Igel; zwischen den Steinen kann sich allerhand Getier verstecken und das Holz kultiviert mit der Zeit seinen ganz eigenen Mikrokosmos. Größere Dimensionen sind selbstverständlich auch möglich: Ein Teich ist optimal für Amphibien und viele Insektenarten. Er sollte aber idealerweise keine Goldfische enthalten, denn sonst leidet die Artenvielfalt stark.

Wir selbst nennen seit einiger Zeit auch einen Gartenteich unser eigen, der uns viel Freude bereitet. Es ist wunderbar, was man dort alles beobachten kann: Libellen vollführen Flugmanöver, Frösche sitzen am Ufer, Igel kommen zum Trinken und die Vögel planschen.

Bei jeder größeren Wasserstelle im Garten ist noch eines zu bedenken: Ein Teich kann nicht nur für kleinere Kinder gefährlich werden. Es sollte auch eine geeignete Stelle vorhanden sein, an der hineingefallene Tiere wieder hinausklettern können.
Vogeltränke mit Steinen und Holz

Gartenpflanzen: Lieber Bienenweide statt Augenweide

So manche Blütenpracht, die der Mensch gezüchtet hat, ist wunderschön.
Und nutzlos.

Steril und gefüllt dienen einige Blumen nur noch als Zierde und nicht mehr als Nahrungsquelle. Wer an die Natur denkt, pflanzt daher in ausreichender Menge gute Trachtpflanzen für Bienen und andere Insekten. Dabei muss die Optik des Gartens in keinster Weise leiden, denn die Auswahl an bezaubernden Blüten ist auch hier groß.

Selbst Nutzpflanzen wie Ostbäume und Beerensträucher sind übrigens nicht zu unterschätzen mit ihrem Angebot an Nektar und Pollen.

Mehr zu diesem Thema findet sich in der Rubrik Wildbienen.

Doch nicht nur mit Blüten macht man Insekten glücklich: Die Brennnessel zum Beispiel ist sehr wertvoll für Schmetterlinge, da sie eine Futterpflanze für ihre Raupen darstellt. Eine Ecke im Garten, in der wir Brennnesseln gedeihen lassen, hilft schon viel. So können wir uns den Sommer über an bunten Schmetterlingen erfreuen und Vögel finden in den Raupen Nahrung.

Bienenweide

Voller Leben: Totholz

Es heißt zwar so, doch tot ist es eigentlich ganz und gar nicht. An und in abgestorbenem Holz verbirgt sich jede Menge Leben aller Art: Pilze, Moose, Flechten, Spinnen, Wildbienen, Käfer und deren Larven.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Totholz in den Garten zu integrieren: Manchmal kann man einfach einen Baumstumpf stehen lassen, dicke Äste geben eine lang haltende und dekorative Beeteinfassung ab und Stücke aus dickeren Stämmen finden leicht einen hübschen Platz. Ideal ist ein lockerer Stapel aus Holz, er muss nicht einmal groß sein, dort finden schnell Tiere Unterschlupf.


Totholzhecke (Benjeshecke):

Eine besonders gute Idee für einen naturnahen Garten ist eine Totholzhecke. Dazu werden abgeschnitte Zweige und gegebenenfalls Laub und dergleichen zwischen in die Erde geschlagene Pfosten aufgehäuft. Das Ergebnis ist eine Art Zaun aus Gehölzschnitt, der sich als Sichtschutz eignet und zugleich eine Methode darstellt, Gartenabfälle sinnvoll zu verwenden. Die Benjeshecke sackt mit der Zeit etwas zusammen und es können oben neue Schichten aufgelegt werden.

Eine Totholzhecke bietet Unterschlupf für Vögel, kleine Säugetiere wie den Igel, Amphibien und Reptilien. Auch Insekten finden hier Lebensraum, die dann wiederum die Nahrungsgrundlage für die erstgenannten Tiere bilden.

Totholz im Garten

Vogelschutz im Garten

Richtige Fütterung:

Ob Vögel nun das ganze Jahr über gefüttert werden sollten oder nicht, darüber scheiden sich die Geister selbst der Fachleute. Aber auf jeden Fall danken sie es einem, wenn man sie im Winter mit geeignetem Futter unterstützt. "Geeignet" ist hier das entscheidende Wort, damit die Vögel wirklich wohlgenährt und nicht krank werden. So sollte zum Beispiel niemals gesalzenes oder verdorbenes Futter bereitgestellt werden. Gute Futtermischungen sind frei von Ambrosia-Samen und bestehen beispielsweise aus Erdnüssen, Rosinen, gefetteten Haferflocken, bestimmten Sämereien und Körnern sowie Sonnenblumenkernen. Klassisch sind auch Meisenknödel, die ich der Umwelt zuliebe nur noch ohne Netz kaufe. Außerdem biete ich seit Jahren (ungesalzene!) Erdnussbutter an. Ich mische sie selbst mit Kokosfett und anderen Zutaten zusammen und biete sie den Vögeln im Glas an: Von der Meise bis hin zum Buntspecht, damit kann man Vögel wahrlich glücklich machen. Wer nicht selbst herumpanschen will, kauft fertige Ernussbutter für Vögel; teilweise ist sie sogar mit wertvoller, tierischer Proteineinlage zu bekommen. Auch vorgefertigte Halterungen für die Gläser sind im Handel zu haben.

Hygiene am Futterplatz:

Nicht nur wir Menschen, auch Vögel können im Winter unter einem anfälligeren Immunsystem leiden. Futterhäuser sollten deswegen regelmäßig gereinigt werden, der Gesundheit der Vögel zuliebe jedoch nicht mit scharfen Putzmitteln. Ich habe von vorneherein eine Futterstation ausgewählt, die leicht sauberzumachen ist und bei der der Vogelkot nach unten auf den Boden und nicht in das Futter hinein fällt. Was außerdem vermieden werden sollte: Haufen von Futter und Schalen am Boden unter der Futterstelle; feuchtes Wetter und Vogelkot machen hieraus eine Brutstätte für Keime.

Natürliches Futter für Vögel:

Der Markt für Vogelfutter ist groß, doch dürfen wir die Nahrung nicht vergessen, die die Natur selbst bietet. Beliebte Vogelnährgehölze sind Vogelbeere, Kornelkirsche, Hartriegel, Schlehe, Weißdorn, Holunder, Pfaffenhütchen und viele mehr. Weiterhin sind einige Blumen wie die Sonnenblume oder die Kugeldistel (Leibspeise der Distelfinken in unserem Garten) reiche Nahrungsquellen für Vögel.

Aber nicht alle Vögel sind Vegetarier, sondern viele von ihnen sind auf Insekten angewiesen. Diesen Vögeln können wir indirekt mit dem Konzept eines naturnahen Gartens helfen: Je mehr Maßnahmen wir umsetzen, desto mehr Insekten werden bei uns heimisch sein. Und es versteht sich von selbst, dass Insektengifte tabu sein sollten.

Nist- und Versteckmöglichkeiten:

Korrekt aufgehängte Nistkästen sind eine Möglichkeit, um brütenden Vögeln ein Zuhause zu geben. Viele Vögel wollen aber einfach ein Versteck in dichten Bäumen, Sträuchern und Hecken, um ihr Nest zu bauen. Man muss jedoch dringend daran denken, nicht mitten in der Brutzeit mit dem Schneiden der Äste zu beginnen. Auch wenn sie nicht gerade Nachwuchs haben bauen, mögen Vögel ein solches Dickicht aus Zweigen und Blättern, da es einen gewissen Schutz vor ihren Fressfeinden bietet.



Vogelschutz

Steinhaufen

Der Garten kann gar nicht so klein sein, dass sich nicht ein Steinhaufen integrieren ließe. Er bietet Schutz für vielerlei Tiere. Sehr vorteilhaft ist dabei ein stabiler Hohlraum im Herzen des Haufens, der zum Beispiel aus einem Stückchen Rohr bestehen kann.

Steinhaufen

Igel brauchen unsere Hilfe

Igel sind Wildtiere und dürfen daher nicht ohne triftigen Grund eingefangen werden. Doch gerade im Herbst findet man Igel, die viel zu mager, offensichtlich krank und von Parasiten geschwächt sind; manch ein Igel ist sogar im Schnee noch auf Nahrungssuche, statt zu schlafen. Solche Igel, die den Winter alleine nicht überstehen können, brauchen übergangsweise professionelle Hilfe; für sie gibt es landesweit Igel-Auffangstationen oder erfahrene Tierärzte.

Damit sich Igel im Garten sicher und wohl fühlen, gibt es einige einfache Maßnahmen: Kellerschächte sollten man sichern, Komposthaufen vorsichtig umsetzen, Schneckenkorn und Kunstdünger vermeiden und Zäune mit einem Durchschlupf versehen (Igel wandern gern und weit). Areale mit dichten Stauden und Gebüsch bieten Igeln zudem Verstecke und Insekten als Nahrung.

Überlebenswichtig ist für Igel außerdem ein gutes Winterquartier. Deshalb sollte man den Garten vor dem Winter nicht allzu gründlich aufräumen: Laub und größere Haufen mit Schnittabfällen bieten ihnen Schutz. Man kann aber auch Igelhäuser kaufen oder selbst bauen.

Im Herbst und Frühjahr, also vor und nach dem Winterschlaf, kann es gegebenenfalls sinnvoll sein, die Igel mit geeignetem Futter zu unterstützen. Wir haben dazu den Tipp bekommen, das Futter in einem flachen Napf unter eine mit Dachpappe bedeckte Holzpalette zu stellen. So ist es für Katzen nicht zu erreichen und die Igel können in Ruhe fressen.

Nicht zu vergessen ist Wasser: An einem seichten Teichufer oder aus einer flachen Schale können Igel ihren Durst stillen.

Igel

Lebensraum für alle

Tiere brauchen Nester, Rückzugs- und Wohnräume, ein jedes nach seiner Art. Etliche Möglichkeiten habe ich oben ja bereits angesprochen, doch es gibt noch mehr:

Im Bild zu sehen ist unser Unterschlupf für Amphibien. Er besteht aus einem Pflanztopf, der mit Steinen schräg gestellt wurde, so dass an einer Seite unten eine Öffnung ist; er ist locker gefüllt mit trockenem Moos und mit einer Steinplatte abgedeckt.

Wildbienenhäuser und Insektenhotels bieten spezielle Brutmöglichkeiten für Wildbienen und/oder Überwinterungsquartiere für Insekten. Leider ist nicht alles, was im Handel angeboten wird, tatsächlich geeignet und auch wir hatten damals bei unserem Wildbienenhaus ein paar Baumängel. Eine Bauanleitung sowie Hinweise auf Fehler und wie sie vermieden werden können, findet sich hier.

Speziell für Hummeln gibt es auch Hummelkästen. Sie werden an einem geschützten, schattigen Ort aufgestellt und bieten durch spezielle Eingangsklappen Schutz vor der Wachsmotte. Falls im Frühling eine Hummelkönigin einzieht, kann sich im Hummelhaus eine Saison über ein Hummelvolk entwickeln.

Sehr bekannt und häufig zu sehen sind Nester für Ohrwürmer. Dazu wird ein Blumentopf mit Stroh, Holzwolle oder dergleichen gefüllt und an einen Ast gehängt oder auf einen Stock gesetzt. Wahrscheinlich sind diese Nester deshalb so beliebt, weil sie einfach zu bauen sind und Ohrwürmer zu den Erzfeinden der Blattläuse gehören.

Unterschlupf Tiere

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