Willkommen im Hollergarten

Myrrhenkerbel / Süßdolde

Myrrhis odorata

An dieser Pflanze liebe ich alles: Geruch, Geschmack, Aussehen und allein schon der klangvolle Name!
Warum diese robute, äußerst winterharte, schön anzusehende und leckere Staude so unbekannt ist, ist mir ehrlich ein Rätsel.

Sie wächst bei uns sowohl in der prallen Sonne als auch in einem eher schattigen Eck. Obwohl sie angeblich am liebsten im Halbschatten wächst, mag sie bei uns das sonnigere Plätzchen deutlich lieber. Sie erreicht dort über einen Meter an Höhe und braucht durchaus Platz: Die mehrjährige Staude wächst mit der Zeit auch ganz schön in die Breite.

Ihre Blätter, die an Farnwedel erinnern, sind hellgrün. Sie wachsen überhängend und sind schon allein für sich ein toller Blickfang im Beet.

Die filigranen weißen Blütendolden erscheinen ca. ab Mai. Sie sind nicht nur hübsch, sondern auch für Insekten interessant.

Auffallend ist zudem der Duft: Wer an der Süßdolde auch nur vorbeigeht, der riecht sie sofort. Sie verströmt ein angenehmenes, Anis-artiges Aroma.

Auch geschmacklich erinnert sie an Anis und ist zugleich angenehm süß. Dadurch ist sie vielseitig verwendbar in allen möglichen Gerichten, vom Obstsalat über Getränke bis hin zu Kuchen.
Es sind alle Teile der Pflanze essbar, aber am intensivsten und leckersten finde ich die jungen Samen. Auch unsere Kinder sind geradezu verrückt nach ihnen und naschen sie gerne direkt von der Pflanze.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr!
Wer sich nicht ganz genau auskennt und sich nicht absolut sicher ist, welche Pflanze er da vor sich hat, sollte lieber nichts davon essen! Gerade unter den weißen Doldenblütlern gibt es viele ähnliche Pflanzen und einige davon sind giftig. Als Beispiel sei hier nur der Schierling genannt, der zu den giftigsten heimischen Pflanzen gehört und durch den schon Sokrates sein Ende fand.
Wer sicher sein will, greift daher am besten auf eine im Fachhandel erworbene Pflanze zurück.